Digitale Lehre

Digitale Lehre bezeichnet die Anwendung digitaler Medien und Technologien zur Konzeption und Realisierung von Lehr- und Lernprozessen. Digitale Lehre kann sich von der Planung und Entwicklung einer Lehrveranstaltung bis hin zur abschließenden Evaluation erstrecken. Dies umfasst verschiedene Aspekte, beginnend mit der Bereitstellung von Lernmaterialien auf einer digitalen Plattform bis hin zur Integration digitaler Tests und Evaluationsinstrumente. In ihrer Gesamtheit zeichnet sich digitale Lehre durch den durchdachten Einsatz von digitalen Ressourcen aus, um einen effektiven und zeitgemäßen Lernkontext zu schaffen [1] [2].

[1] Wissenschaftsrat (2022). Empfehlungen zur Digitalisierung in Lehre und Studium. Zugriff am: 22.10.24

[2] Gerner, V. (2022). Digitale Lehre. In: Waldherr, F. & Walter, C. (Hrsg.): didaktisch und praktisch. Methoden und Medien für die Präsenz- und Onlinelehre. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag.

Quelle: Pixabay

Vertiefung

Digitale Elemente

Unter Digitalen Elementen sind alle digitalen Technologien und Instrumente zu verstehen. Es handelt sich hierbei um eine Sammelbezeichnung, die verschiedene Facetten/Bereiche digitaler Lehre zusammenfasst [1; S. 30].

Digitale Technologien

Digitale Technologien

  • Hardware (Laptops, Desktop-PCs und Smartphones)
  • Software
  • digitale Netzwerke [3], [4; S. 10]
Digitale Instrumente / Digitale Werkzeuge

Digitale Instrumente / Digitale Werkzeuge

  • ausschließlich Softwares, welche die digitale Lehre erleichtern bzw. ermöglichen
    (z.B. Videokonferenzsysteme, E-Books, Stud.IP und Wikis) [5]
  • mehr Information

[1] Wissenschaftsrat (2022). Empfehlungen zur Digitalisierung in Lehre und Studium. Zugriff am: 22.10.24
[3] Müller, H.-E. (2023). Digitale Technologien. Zugriff am: 22.10.24
[4] Zumbach, J. (2021). Digitales Lehren und Lernen. Stuttgart: W. Kohlhammer GmbH. 
[5] Pöpel, N. (2018): Ergebnisse der eLCC Lehrendenbefragung 2018. Digitale Medien in der Lehre. 

Digitale Medien

Für die Gestaltung digitaler Lehre stehen verschiedene Medien zur Verfügung. Persike und Friederich (2016) unterscheiden zwischen fünf Typen der digitalen Medien:

  • Klassische digitale Medien (bspw. digitale Präsentationstool, aber auch E-Mails, Datenbanken und digitale Texte)
  • soziale Kommunikationstools (bspw. Blogs, Foren und Soziale Netzwerke)
  • interaktive Tools und Formate (bspw. Simulationen, Educational Games)
  • elektronische Prüfsysteme
  • audio-/videobasierte Medien und Tutorials
    [6; S. 16f], [7; S. 10]

[6] Persike, M. & Friedrich J.-D. (2016). Lernen mit digitalen Medien aus Studierendenperspektive. Zugriff am: 22.10.24

[7] Arnold, M. & Vogel, A. (2021). Digitalisierte Lehre und Nachhaltigkeit: Eine Umfrage in pandemischen Zeiten. In: Chemnitz Economic Papers, 48, Chemnitz University of Technology, Faculty of Economics and Business Administration, Chemnitz.

Digitale Geräte

Bei digitalen Geräten handelt es sich um elektronische Instrumente, die eine Vielzahl an Funktionen aufweisen können. So erleichtern sie unter anderem Datenverarbeitung, Kommunikation, Speicherung von Daten oder die Steuerung von Prozessen. Beispiele hierfür sind Desktop-PCs, Laptops, Smartphones, Tablets, Headsets, Webcams und Beamer.

Digitale Werkzeuge

Digitale Werkzeuge umfassen Anwendungen, Programme und Services auf Computern und Laptops sowie Apps auf Smartphones und Tablets. Diese dienen in erster Linie dazu, spezifische Tätigkeiten auszuüben und zu erleichtern. Mit der Verwendung digitaler Werkzeuge gestalten Individuen ihren (Arbeits-)Alltag [8; S. 2].
Im Kontext der digitalen Lehre kommen digitale Werkzeuge in der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Lernangebots zum Einsatz. Während der Vorbereitung können beispielsweise digitale Terminplaner, Zeiterfassungstools und digitale Ablagesysteme für Dateien genutzt werden. In Lehrveranstaltungen kommen Präsentationstools, virtuelle Tafeln und kollaborative Tools zum Einsatz [8; S. 5].
Für die Nachbereitung bieten sich Formulare für Evaluationen, E-Books sowie Pinnwände an. Zusätzlich zu den allgemeinen digitalen Werkzeugen stehen auch fachspezifische Anwendungen zur Verfügung, wie etwa computerbasierte Tabellenanwendungen und Simulationen zur Lösung mathematischer Fragestellungen [9; S. 1040].

[8] Narr, K. (2016). Digitale Werkzeuge. Der DIE-Wissensbaustein für die Praxis. Zugriff am: 22.10.24

[9] Scheiter, K. (2021). Lehren und Lernen mit digitalen Medien: Eine Standortbestimmung. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 24, S. 1039-1060.


Infos aus den ROCinaren

In diesem Beitrag aus dem ROCinar zum Thema "Einführung in die digitale Lehre für Lehrende" (S3E1) gibt Prof. Dr. Carolin Retzlaff-Fürst (Fachdidaktik Biologie) einen Einführung in die Hochschuldidaktik als Didaktik der Erwachsenenbildung.