Die Didaktik in der digitalen Lehre steht im Zentrum des Wandels, den die modernen Bildungstechnologien in der pädagogischen Landschaft hervorrufen. In diesem Kontext werden nicht nur traditionelle Lehrmethoden digitalisiert, sondern es entstehen auch neue Ansätze, die auf interaktive Plattformen, kollaborative Tools und personalisierte Lernumgebungen setzen. Wichtig bleibt es, die Lehrziele klar zu definieren und darüber hinaus, die Lernprozesse mit neuen Möglichkeiten zu individualisieren und dabei die Chancen und Herausforderungen der digitalen Technologien sinnvoll einzusetzen.
ROCinar: Lernmanagementsysteme
Lernmanagementsysteme
Bei Lernmanagementsystemen (LMS) handelt es sich um einen zentralen Aspekt der aktuellen Lehre, in welchen der Lernprozess im Fokus steht. Sie wurden entwickelt, um Lehr- und Lernprozesse unter anderem im Bereich des E-Learnings zu unterstützen. Hierfür können in webbasierten Systemen Lehrmaterialien bereitgestellt werden und neben der Organisation von Lernprozessen wird auch die Kommunikation zwischen Lernenden und Lehrenden ermöglicht [1]. Zusätzlich können Lernmanagement-Systeme dazu beitragen, die traditionelle Präsenzlehre zu unterstützen.
In Abgrenzung zu Lehrskripten sowie Hypertext-Sammlungen auf Webservern verfügen Lernmanagementsysteme über folgende Merkmale [1]:
- Benutzer*innenverwaltung durch Anmeldedaten
- Verwaltung der Kurse, Inhalte und Dateien
- Verschiedene Rollen der Nutzer*innen mit unterschiedlichen Rechten
- Kommunikationsmöglichkeiten durch Chats oder Foren
- Lernwerkzeuge wie beispielsweise digitale Whiteboards, Notizbücher sowie Kalender
- Der Zugriff auf das LMS soll durch einen netzwerkfähigen Browser möglich sein
An der Universität Rostock werden die Lernmanagementsysteme Stud.IP und ILIAS genutzt.
[1] e-teaching.org (2016).
Lernmanagement-Systeme (LMS).
Potentiale von Lernmanagementsystemen
Zentrale Potenziale, die sich aus der Verwendung von Lernmanagementsystemen ergeben, sind unter anderem die zeitliche und räumliche Flexibilität der Lehrveranstaltungen. Dies trägt zur ökologischen Nachhaltigkeit bei, indem Fahrt- und Wegzeiten reduziert werden.
Darüber hinaus wird der Zugang zu Bildung barrierefreier, besonders für erkrankte und vulnerable Schüler*innen sowie Lehrkräfte. Die Verwendung von Lernmanagementsystemen fördert automatisch die technischen Fähigkeiten der Nutzer*innen und ermöglicht die Wiederverwendung und Weiterbearbeitung digitaler Ergebnisse, z.B. als OER (Open Eudcational Resources).
Lernmanagementsysteme der Universität Rostock
Studi.IP und ILIAS
Bei Stud.IP handelt es sich um ein lizenzkostenfreies Campus- und Lernmanagementsystem für Hochschulen, Schulen, Unternehmen, Verbände und Behörden. Alle Akteur*innen der Universität Rostock können über einen Browser auf Stud.IP zugreifen, indem sie sich mit ihrer Nutzer*innenkennung anmelden. Die Plattform ist mit dem Vorlesungsverzeichnis (LSF) der Universität Rostock verbunden und ermöglicht somit eine unkomplizierte Kursbelegung.
Der Schwerpunkt von Stud.IP liegt auf der Kommunikation zwischen verschiedenen Akteur*innen, der Bereitstellung von Lerninhalten, der Verwaltung und Planung des universitären Alltags.
ILIAS als zweites Lernmanagementsystem kann ebenso mithilfe der individuellen Anmeldedaten der Universität Rostock aufgerufen werden und bietet grundsätzlich die gleiche Möglichkeit der digitalen Bereitstellung von Lern- und Lehrmaterialien.
Dennoch ist die Nutzung beider Systeme verschieden konzipiert. So dient Stud.IP der Kommunikation, der Verwaltung von Präsenzveranstaltungen und Planung des Uni-Alltags für Lernende, Dozierende und andere Mitarbeiter, während ILIAS Lernmodule, Online-Kurse und Tests bietet, die für Nutzer von Stud.IP so direkt zugänglich gemacht werden können.
Bei einem aktuellen Vergleich zwischen Stud.IP und ILIAS zeigt sich, dass beide Systeme mittlerweile über ähnliche Funktionen verfügen, sei es hinsichtlich des Prüfungstools oder der Kursorganisation sowie -verwaltung. Zur Abwägung welches Lernmanagementsystem das richtige ist, kann diese Übersicht Abhilfe schaffen.